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(Dieser Artikel entstand in Kooperation mit KoRo Drogerie und enthält Affiliate-/Werbelinks – Anzeige)
Seit 2014 ist der Preis für Nüsse, insbesondere Mandeln und Haselnüsse, enorm angestiegen, was wohl mit Wetterkapriolen und somit schlechten Ernteerträge zusammenhängt. So muss man im Laden für leckere Nussmilch ganz schön tief in die Tasche greifen, deswegen stelle ich mir ganz einfach meinen Lieblingsdrink Haselnussmilch selbst her und produziere ihn direkt für einen ganzen Monat vor, indem ich meine selbstgemachte Nussmilch länger haltbar mache. Wie man Haselnussmilch selber macht, wie man die Haltbarkeit erhöht und was man alles aus Nussresten anstellen kann, erfährst du in diesem Artikel.
Was brauche ich und woher bekomme ich es: Haselnüsse kaufen
Für 500 ml Haselnussmilch zahle ich im Einzelhandel knapp 3,- EUR, zwar gibt es auch Anbieter, bei denen ich “nur” 3,50 EUR für einen ganzen Liter Haselnussmilch zahle, doch im Preis enthalten sind dann auch noch Zucker, zugesetzte Vitamine, Aromen, Emulgatoren und Stabilisatoren. Nein danke!
Erinnert sich noch jemand daran, dass man vor 2014 für 200 g Haselnüsse knapp 1,- EUR zahlte? Schön war’s, wird Zeit dem Wettergott mal wieder mehr zu ehren, bis dahin kaufe ich meine blanchierte Haselnüsse als 1 kg Großpackung für derzeit 15,- EUR beim Versandhändler meines Vertrauens ein (großer Vorteil des KoRo-Shops: Günstige und transparente Preise, alle Preisschwankungen werden offen kommuniziert und sind klar einsehbar). Die Haselnüsse kaufe ich aus einem einfachen Grund blanchiert: Der Preis ist günstiger und am Aroma der Nussmilch ändert sich nichts (mehrfach getestet). Für 1 Liter Haselnussmilch benötige ich gerade mal 100 g Haselnüsse, das sind günstige 1,50 EUR. Die Kosten für 1 Liter natürliches stilles Mineralwasser und das Süßungsmittel hängt vom Produkt deiner Wahl ab, bleiben jedoch relativ erschwinglich.
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Wir kaufen glücklicherweise nie Wasser ein, sondern füllen wöchentlich unser Wasser selber aus einer guten Wasserquelle bei uns in der Nähe ab. Manche benutzen als Trinkwasser ausschließlich Leitungswasser, was natürlich in diesem Fall preislich zugute käme, aber ich würde Leitungswasser nur unter Einsatz einer Osmoseanlage oder anderen Wasserfiltersystemen verwenden – um möglichst alle Arten von Rückständen und Belastungen im Wasser ausschließen zu können.
Ich süße die Haselnussmilch nach Lust und Laune, manchmal lasse ich die Zuckeralternative auch komplett weg, so kann ich je nach Nutzen der Milch individuell nachsüßen. Beispielsweise verwende ich zum Süßen von Kakao mit Haselnussmilch für mich Yacon Sirup, für meine Tochter lieber Birken– oder Kokosblütenzucker. Mein Partner mag am liebsten ungesüßte Haselnussmilch in seinem Kaffee. Ob und auf welche Zuckeralternative man zurückgreift, bleibt jedem selbst überlassen. Gesüßt schmeckt der Drink roh um einiges besser.
Rezept: Haselnussmilch selber machen
Zutaten
- 1 L Mineralwasser + 500 ml Einweichwasser
- 100 g Haselnüsse hier blanchiert, da günstiger
- 2 EL Süßungsmittel nach Wahl bspw. Birkenzucker, Ahornsirup oder roher Agavendicksaft
- opt. ½ TL Vanillepulver
Zubehör
- Hochleistungsmixer
- Nussmilchbeutel aus natürlichen Hanffasern, wiederverwendbar
Anleitungen
Vorbereitung
- Haselnüsse über Nacht für mind. 8 Stunden einweichen, dafür Nüsse in einer Schüssel mit ca. 500 ml Wasser übergießen und abdecken. Reduziert die in der Schale enthaltene Phytinsäure und macht die Nüsse für den Körper verdaulicher.
Zubereitung
- Eingeweichte Haselnüsse in ein Sieb abgießen (Einweichwasser wegschütten) und abspülen.
- Nüsse mit 1 Liter Wasser in einen Mixer geben und für 2 Minuten auf höchster Stufe mixen.
- Damit wir ein Milch ähnliches Getränk erhalten, müssen nun die Nussreste von der Milch getrennt werden. Dafür die gemixte Haselnussmilch durch einen Nussmilchbeutel in eine große Schüssel abgießen, die Nussreste im Beutel gut auspressen, so dass auch der letzte Rest Flüssigkeit aufgefangen wird. So bleibt nur die reine und klare Nussmilch übrig.
- Süßungsmittel nach Wahl (und ggf. Vanille) dazugeben und gut unterrühren – noch mal im Mixer oder einfach mit einem Schneebesen. In eine Flasche abfüllen und genießen!
Anmerkungen
Selbstgemachte Nussmilch haltbar machen
Die frisch zubereitete Milch ist nur wenige Tage im Kühlschrank haltbar, deswegen bereite ich meistens 2-3 Liter Haselnussmilch auf einmal zu und mache sie haltbar, indem ich sie fix in Gläser & Flaschen einkoche. So hält sich die Milch für mind. 4 Wochen im Kühlschrank gelagert – länger habe ich es noch nie ausprobiert, was aber möglich sein sollte. Und das geht ganz einfach, wie ich bereits im Mandelmilch-Rezept geschrieben habe.
Anleitung: Haselnussmilch einkochen
- Gläser und Deckel im Backofen sterilisieren: 250°C Ober-/Unterhitze, 10 Minuten auf mittlerer Schiene – neue Gläser zuvor heiß auswaschen
- Währenddessen Haselnussmilch in einen großen Topf erhitzen und unter Rühren einmal aufkochen.
- Die heiße Milch vorsichtig in die Gläser einfüllen, den Deckel festschrauben und die Gläser auf den Kopf stellen (wie beim Marmelade einkochen). Beim Abkühlen bildet sich ein Vakuum. Die vollständig abgekühlten Gläser oder Flaschen im Kühlschrank aufbewahren.
Anti-Klecker-Tipp vom Profi: Erhitze Milch zuvor in einen hitzebeständigen Messbecher füllen, so lässt sich die Milch ohne Kleckern in die Gläser und Flaschen schütten.
Nach ein paar Tagen kann man die Milch hin und wieder durchschütteln, da sie sich sonst am Boden absetzt (wie bei fast jeder Milchalternative) – nur für die Optik, der Geschmack bleibt natürlich unverändert.
Tipps: Wie die Reste der Nussmilch verwerten?
Die Nussreste (= Trester, sogenannte Pressrückstände), die bei der Herstellung von Haselnussmilch oder Mandelmilch anfallen, sind viel zu schade zum Wegwerfen, da sie noch reichlich Ballast- und Nährstoffe enthalten. Wie ich sie sinnvoll weiter verwerte, habe ich hier aufgelistet:
- Trester trocken und beim Backen von Kuchen & Co. als Mehlersatz (max. 10-20% damit ersetzen) bzw. Nussersatz (statt gemahlene Nüsse) verwenden. Hierzu Nussreste unter niedrigen Temperaturen schonend im Backofen (~120°C für ca. 1-2 Stunden) oder Dörrofen trocknen – im Backofen gelegentlich wenden und immer überprüfen, ob auch nichts verbrennt. Zur Aufbewahrung in luftdichte Einmachgläser füllen. Funktioniert auch im Sommer ohne Backofen – dafür Backblech mit Trester in die Sonne stellen und gelegentlich wenden bis die Reste 100% getrocknet sind – dauert je nach Temperatur ca. einen halben bis ganzen Sonnentag.
- Quick & easy: Gesunder Schokoaufstrich herstellen. Ca. 100 g Nussreste, 2-3 EL Sirup nach Wahl (z.B. Kokosblütensirup, Reissirup oder Ahornsirup), 2-3 TL Kakaopulver und einen Schuss Pflanzen- oder Nussmilch in einem Mini-Mixer miteinander vermengen – bis zur perfekten cremigen Konsistenz. Hält sich einige Tage im Kühlschrank.
- Leckere Müsliriegel selber machen – geht immer, schmeckt immer.
- Am liebsten mag ich Kuchen, wenn er von innen so richtig saftig ist – wie bei Bananenbrot. Mit frischen Trester erhält man einen unglaublich leckeren und saftigen Nusskuchen. Wer es lieber trockener mag, der kann einfach getrocknete statt feuchten Nussreste verwenden. Das Rezept folgt zugleich.
Rezept: Feuchter saftiger Nusskuchen mit Nussreste (Trester)
- 170 g Butter oder neutrales Öl
- 80 g Kokosblütenzucker
- 4 Eier
- 140 g Dinkelvollkornmehl
- 100 g Nussreste
- 2 EL Kakaopulver
- 3 TL Weinstein Backpulver
- 1 Prs. Salz
- opt. 2 TL Zimt und 1 TL Vanillepulver
Arbeitsaufwand: 15 Minuten
Zubereitung
- Den Ofen auf 180° C Ober-/Unterhitze vorheizen und die Backform einfetten (hier 24 cm Kastenform).
- Butter, Zucker und Eier einige Minuten schaumig rühren.
- Mehl mit Nussreste, Backpulver, Kakaopulver und Gewürze (Salz, opt. Zimt & Vanille) hinzufügen und zu einem homogen Teig zusammenrühren.
- Teig in die Form füllen und für ca. 40-50 Minuten backen. Stäbchenprobe machen.
- Kuchen 10 Minuten auskühlen lassen und anschließend aus der Form stürzen. Auf Kuchengitter komplett auskühlen lassen. Zum Servieren mit Puderzucker-Xylit bestreuen. Bon Appétit!
Danke! Gestern ausprobiert… süchtig! 🙂 Wir haben sogar 4 EL Kokosblüten Sirup zum Süßen verwendet. Wir mögen es aber ach seeehr süß hier. LG
Hallo Kathy,
so lecker, oder? Ich liebe die Haselnussmilch auch so sehr. Danke für dein Feedback! 😀
Liebe Grüße zurück!
Hallo Mone,
meine Haselnussmilch ist beim aufkochen geronnen. Ist das normal?
Lieben Dank und viele liebe Grüße,
Charlotte
Hallo Charlotte,
ist mir jetzt noch nie passiert und eigentlich fast unmöglich. Sind ja nur Nüsse und Wasser. 🙂 Hm… welches Süßungsmittel und Zutaten hast du benutzt? Oder habe ich dich falsch verstanden?
Wolltest du die Milch mit Aufkochen haltbar machen (wie im Rezept oben beschrieben) oder ist sie dir im Kaffee geronnen/geflockt? Letzteres ist normal bei Milchalternativen.
Liebe Grüße
Yummy, das schaut so toll aus und schmeckt bestimmt auch richtig gut. Der Werde ich auch mal ausprobieren.
Beste Grüße
Florian
Gibt es auch ein tolles Rezept für Dinkelmilch? Ich vertrage keine Nüsse und würde das gerne als Milchalternative nutzen.
Hallo Katrin,
ich habe mit Dinkel bisher kein Erfolg gehabt, der Dinkel hat das Tuch beim Abseihen total verklebt und die Milch schmeckte mir auch nicht. Vielleicht habe ich was falsch gemacht, ich bin noch am experimentieren und müsste wahrscheinlich erst mal schauen, wie das andere handhaben. Gerne kannst du mir schreiben, wenn du ein tolles Rezept entdeckst.
Liebe Grüße
Mone
Hallo Mone,
bei mir flockt die Haselnussmilch zwar auch aus. Schmeckt aber trotzdem gut. Möchte mich nur bei dir bedanken für die tollen Tipps hier. Seitdem mache ich meine Milch fast immer selbst, und das spart Verpackungsmüll. Vorher hab ich immer Milch für einen Tag im Voraus gemacht. Jetzt gleich für die nächsten Tage. Dankeschön!
Liebe Grüße
Chris