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Und, wie ist es so Mama zu sein? Gute Frage. Oftmals verflucht man die schlaflosen Nächte, dann wiederum fühlt man so viel Liebe für dieses kleine, noch so hilflose Wesen. Ein ständiges auf und ab der Gefühle. Ich bin aber gottfroh, die Tage als Schwangere endlich hinter mir lassen zu können.
It’s over – das Schwangerschaftsende
Die letzten Wochen zogen sich wie Kaugummi. Ich fühlte mich nur selten hochschwanger, da ich das Glück hatte eine “relativ” kleine Kugel mit mir rumzuschleppen. Meine Gedanken schwankten zwischen „lass es doch endlich losgehen“ und „bitte, warte noch ein bisschen Babygirl“. An manchen Tage genoss ich die Schwangerschaft und an manchen Tage war ich einfach nur genervt. Von der Müdigkeit, den ständigen Toilettengänge (besonders nachts) und den Rückenschmerzen. Ich konnte das Ende aber mehr genießen wie die Anfangszeit.
Jetzt bin ich froh mich endlich wieder bücken zu können und… oh mein Gott… ich kann wieder richtig durchatmen! So richtig tiefe Lungenzüge nehmen – was für ein befreiendes Gefühl! Auch endlich wieder normale Portionen essen zu können. Da der Magen gegen Ende so „gequetscht“ war, konnte ich mein Essen echt nicht mehr genießen. Und das allerschönste für mich ist… endlich wieder alleine in seinem Körper zu sein. Ohne kleinen Spion, der alles mithört und mitfühlt.
Eine lange Geburt – der Geburtsbericht
Drei Tage vor dem offiziellen Entbindungstermin ging es los. Samstag auf Sonntagnacht. Ich lag kurz vor Mitternacht im Bett und las. Die Wehen machten sich mit einem leichten Ziehen im unteren Rücken bemerkbar. Ernst nahm ich diese nicht, da man als Schwangere ständig mit irgendwelchen Zipperchen zu kämpfen hatte. Da das Ziehen aber regelmäßig wiederkam, schaute ich irgendwann auf die Uhr und zählte die Wehen-Abstände mit. Alle 4 Minuten. Viel zu kurz für richtige Wehen. Der Abstand verkürzte sich nach einer halben Stunde auf 2 Minuten und das Ziehen dauerte 20-30 Sekunden an. Ich fing an unruhig zu werden und ging zu meinem Freund ins Zimmer. Und wie ein schwangeres ahnungsloses Pärchen das so macht, googelten wir erst mal, wie sich richtige Wehen anfühlen sollten. Wir glaubten noch an Übungswehen, da ich die Wehen noch leicht veratmen konnte. Inzwischen lud ich mir einen Wehentracker für mein Smartphone herunter und stoppte bzw. zählte alle Wehen mit. Sie hörten nicht auf, so dass wir uns gegen 1 Uhr morgens entschieden ins Krankenhaus zu fahren.
Meine Wehen kamen im 2 Minuten Abstand. Und das für 12 Stunden. Das interessierte meinen Muttermund nur wenig. Er ließ sich echt viel Zeit. Die Wehen waren so richtig fies, Kräfte raubend und gegen Ende wurden die Schmerzen – bei mir ein Stechen im unteren Rücken zur Leistengegend hin – fast unerträglich. Nichts half, in keiner Pose fühlte ich mich wohl. Ob liegend, badend, stehend, kniend. Ohne Beistand von meinem Freund hätte ich die Geburt niemals so gut überstanden. Ohne Periduralanästhesie (PDA). Ehrlich: Wenn ich jemals wieder gebären sollte, werde ich ins Krankehaus spazieren und sofort nach einer PDA verlangen. Einmal und nie wieder.
Gegen 12.28 Uhr hielt ich meine Tochter endlich in den Armen und alles war vergessen. Von einer Sekunde auf die andere war dieser fürchterliche Schmerz vorbei. Durchhalten ist alles! Ich habe so oft zwischendrin gedacht, dass ich nicht mehr kann/will und das ein Kugelschuss eindeutig angenehmer wäre (ja, solche Gedanken hatte ich).
After-Baby-Body
Ich habe 12 kg während der Schwangerschaft zugenommen. Nach sechs Wochen hatte ich mein Normalgewicht wieder. Die Wahrheit ist: Stillen, wenig Schlaf, unregelmäßige Mahlzeiten, … ja, so purzeln die Pfunde. Meine alten Klamotten passen mir wieder (endlich wieder normale Hosen ohne Gummizug tragen – Hallelujah!), obwohl ich derzeit mehr Jogginghose + stillfreundliches Oberteil als sonst was trage.
Ich freue mich so, wenn ich wieder mit Sport anfangen darf. Glücklicherweise blieb ich von Schwangerschaftsstreifen verschont und mein Bauch ist fast wieder so flach wie davor. Obwohl er die Wochen nach der Geburt noch echt dick und schwabbelig aussah und ich bezweifelte, dass er jemals wieder flach werden würde. Natürlich ist er nicht mehr ganz so straff (ade Bauchmuskeln), aber da steckte ja auch neun Monate ein Baby drin. Das ist auch noch gut deutlich an der Linea Nigra (diese braune Linien auf dem Bauch) ersichtlich – also nicht mit Victoria’s Secret Laufsteg. In der letzten Schwangerschaftswoche bin ich noch mit dem Fahrrad rumgedüst und war – wie jede Woche – schwimmen. Ich bin guter Dinge, dass ich meinen „alten Körper“ mit Sport wieder zurückbekomme. Ich fühle dabei aber keinen Druck, sondern eher (Vor-)Freude auf’s Training.
Die ersten Wochen mit Baby
Wenig Schlaf. Verzweiflung. Viel Kuscheln, Liebe, Freude. Hormone. Unsicherheit. Google, google, google.
Auf ein Leben mit Baby kann man sich nicht vorbereiten. Jeder Tag birgt neue Überraschungen. Alleine hätte ich mich oft verzweifelt und total überfordert gefühlt. Zu zweit mit Partner fällt die Anfangszeit definitiv einfacher aus – und dafür bin ich meiner besseren Hälfte mehr als dankbar. Wir lernen Tag für Tag hinzu und man wächst in die Elternrolle hinein.
Als Eltern machen wir sowieso Fehler. Keiner kann immer alles richtig machen. Es kommt nur drauf an, es mit so viel Liebe wie möglich falsch zu machen.
(Reinhard Mey)
Als Mama ist man für das kleine hilflose Ding unersetzlich – solange man voll stillt und das tue ich (und es klappt seit zwei Monaten fast problemlos – doppeltes Hallelujah!). Diese extreme Abhängigkeit ist ungewohnt, da man nicht einfach mal kurz den Nachtschlaf nachholen oder man schnell für einige Stunden verschwinden kann. Man lebt in ständiger Abrufbereitschaft. Da hat es der Partner um einiges leichter.
Das Abschlusswort: Für das Verfassen dieses Artikels habe ich über einen Monat gebraucht. Das sagt doch schon alles. #zwinkerzwinker #notime #thebabyiscrying
Ich korrigiere: Für das Verfassen dieses Artikels ohne Rechtschreibkorrektur habe ich über einen Monat gebraucht.
fiese wehen, kenn ich. bitte mal photos vom bauch zeigen falls du willst. meiner ist immer noch dick und schwabelig und das nach 1 jahr 🙁
Ja, über meinen After-Schwangerschaftsbauch möchte ich bald mal ein extra Post verfassen. Und no stress… alle Bäuche sind verschieden und oft ist es einfach die genetische Veranlagung. Ernährung & Sport spielt natürlich trotzdem eine wichtige Rolle (vor und nach der Schwangerschaft) – hiermit kann man viel verändern. 😉
Der Artikel ist nun online! 😉
Süßes Baby, schön das du alles überstanden hast, schön das man mal wieder von dir hört.
Wünsche Frohe Festtage.